Am 17. September 1888 wurde die Plagwitz-Connewitz-Bahnstrecke in Betrieb genommen, die jedoch nur für den Güterverkehr befahren
wurde. Die eingleisige Strecke begann im Industriebahnhof Plagwitz-Lindenau und zweigte von der Naumburger Straße in östlicher
Richtung ab. Dabei führte die Strecke durch die Hinterhöfe der ehemaligen Betriebe, überquerte die Gießerstraße und steuerte die Verlade-
stelle am Karl-Heine-Kanal (heute: Stadtteilpark Plagwitz) an. Das Gleis der Verbindungsbahn ging auf einer Rampe bergab zur König
Johann-Brücke (Zschochersche Straße) und unterquerte diese, weiter ging es in Richtung Schleußig. Am heutigen Kreisel von Erich-Zeigner-
Allee und Industriestraße zweigte ein Gleis nach Norden zur Gleisstraße, eins zur Nonnenstraße und eins nach Connewitz ab. Dieses führte
südöstlich parallel der heutigen Industriestraße entlang, überquerte dabei die Nonnenstraße, auf einer eigenen Brücke die Weiße Elster
(gegenüber der Karlbrücke) mit weiteren Bahnübergängen in der Holbeinstraße, Brockhausstraße und Könneritzstraße. Direkt an der
LVB-Haltestelle Stieglitzstraße kann man den ehemaligen Bahndamm gut erkennen. Die Verbindungsbahn kreuzte hier die Gleise der
Straßenbahn. Danach ging es durch den südlichen Auenwald auf einem Damm zwischen der Rödel (1926 zugeschüttet) und dem heutigen
Nonnenweg zum Schleußiger Weg. Nach überqueren des Elsterflutbetts (südlich vom Schleußiger Weg), ging es weiter südöstlich durch den
Auenwald bis zur heutigen Schleuse Connewitz an der Pleiße. Auch hier befand sich eine eigene Eisenbahnbrücke. Dann machte sie einen
Bogen nach Süden und führte vermutlich entlang der heutigen Bundesstraße B2 zur Koburger Brücke und überquerte dabei auch die
Flüsschen Paußnitz und Mühlpleiße. Anschließend wurde ein großer Bogen nach Nordosten zum Bahnhof Connewitz gemacht. Nachdem sie
im April 1920 von der Deutschen Reichsbahn übernommen wurde, wurde sie am 1. Januar 1925 bereits stillgelegt. Bis in den 1990er Jahren
wurde ein Abschnitt in Plagwitz noch als Anschlussbahn genutzt. Relikte befinden sich noch an folgenden Stellen:

- Stadtteilpark Plagwitz: Ehemalige Schienen der Verbindungsbahn, umgestaltet zum Fuß- und Radweg.
- König-Johann-Brücke: Westlich vor dem Brückenbauwerk befindet sich ein Gleisstummel aus Kies, Schwelle und Schienen mit Prellbock.
- Karlbrücke (Industriestraße): Westlich der Karlbrücke befindet sich nördlich ein Stück vom Brückenwiderlager.
- Auenwald: In Höhe Nonnenweg ehemaliger Bahndamm bis zum Schleußiger Weg.
- Schleuse Connewitz: Auf der gegenüberliegenden Uferseite ehemaliges Brückenwiderlager mit Bahndamm.

       

       

       

       

       

       

        Einfahrt Bf. Connewitz    

Die ehemalige Bahnstrecke kann man bis zur Bundesautobahn B2 begehen, aber nicht mehr durchgängig. Fast die kompletten Gleisanlagen
wurden zurückgebaut und teilweise, besonders zwischen Naumburger Straße und Zschochersche Straße, zu einem Rad- und Fußweg umgebaut.

zurück zu Porträts