Im Jahre 1879 wurde die Leipzig-Plagwitz-Gaschwitz-Bahnstrecke durch den Leipziger Süden nach Markkleeberg als Lokalbahn im
ländlichen Raum eröffnet. 1907 wurde sie zur Hauptbahn umgebaut und erhielt ein neues Anschlussgleis zum Preußischen Bahnhof, der
alte befand sich im Sächsischen Bahnhof. Die eingleisige Strecke begann am Sächsischen bzw. Preußischem Bahnhof (heute: Bahnhof
Leipzig-Plagwitz), führt in südlicher Richtung zum ehemaligen Bahnbetriebswerk Plagwitz I und zweigt südöstlich ab und durchquert eine
große Kleingartenanlage in Klein- und Großzschocher. Parallel führt nördlich ein weiteres Gleis, dass kurz vor der Eisenbahnbrücke über
der Dieskaustraße mündet. An dieser Brücke befindet sich westlich der Haltepunkt "Leipzig-Kleinzschocher". Danach verkehrt sie weiter
auf ihrem Damm zwischen Bäumen vorbei an Kleingärten, Wohn- und Gewerbebauten. Die nächste Eisenbahnbrücke ist eine Stahlwerk-
brücke und befindet sich über der Weißen Elster, südlich vom Teilungswehr Großzschocher, weiter südöstlich überquert sie einen Bahn-
übergang und danach eine Eisenbahnbrücke über das Elsterhochflutbett, dass die meiste Zeit kein Wasser führt, in Richtung Markkleeberg.
Vorher ging es am Auenwald vorbei und jetzt mitten durch den dichten Auenwald und dem Klärwerk Markkleeberg, parallel von der
Brückenstraße/Ziegeleiweg. Nach der Einfahrt in Markkleeberg unterquert sie die Koburger Straße und rollt zum nächsten Haltepunkt
"Markkleeberg Mitte" an der Rathausstraße. Dieser befindet sich westlich, unweit, vom Bahnhof Markkleeberg entfernt. Nach dem
verlassen des Haltepunkts quert sie eine Gleiskreuzung, die auch die Straßenbahn nutzt. Auf der Eisenbahnbrücke über die Seenallee
(Staatsstraße 46) führt das Gleis zusammen mit den Gleisen nach Leipzig und Borna. Danach bediente sie noch die Haltepunkte Groß-
städteln und Gaschwitz. Am 15. Dezember 2002 wurde der Personennahverkehr und am 31. Dezember 2004 der Güterverkehr eingestellt.
Die Waldbahn, benannt, da sie durch den Auenwald verkehrt, wird aber noch als Umleitungsstrecke, sowohl für den Personen- als auch
Güterverkehr genutzt. Geplant war an der Brückenstraße/Ziegeleiweg ein neuer Haltepunkt, der sich nördlich vom Cospudener See befindet.
Relikte befinden sich noch an folgenden Stellen:

- Fußgängerbrücke Schwartzestraße: Ehemaliger Haltepunkt "Leipzig Schwartzestraße" mit Bahnsteig, Geländer und Wartehäuschen.
- An der Eisenbahnbrücke Dieskaustraße: Ehemaliger Haltepunkt "Leipzig-Kleinzschocher" mit Bahnsteig, Geländer und Wartehäuschen.
- An der Rathausstraße in Markkleeberg: Ehemaliger Haltepunkt "Markkleeberg Mitte" mit Bahnsteig und Wartehäuschen.
 
Die ehemalige Waldbahnstrecke ist nebst Haltepunkten noch komplett erhalten. Durch den Umbau der Gleisanlagen auf dem ehemaligen
Plagwitzer Güterbahnhof wurden die Gleise auch zwischen den beiden Fußgängerbrücken Schwartzestraße und Kurt-Kresse-Straße
neugeordnet.
 
Die Kreuzung, die Straßen- und Eisenbahn in Markkleeberg nutzten, ist umschaltbar gewesen. Wenn die Schranken der Eisenbahn geschlossen
sind, bestand eine Trennung zum Straßenbahnstrom. Wenn die Schranken geöffnet waren, wurde die Spannung der Straßenbahn eingespeist.
Am 28. November 2015 fuhr letztmalig eine Straßenbahn über diese Kreuzung. Danach wurden die Straßenbahngleise entfernt.

Am 12. Juli 1969 wurde diese Bahnstrecke auch von der S-Bahn bedient. Anfangs noch von der Linie A, die danach zur Linie C und später zur
Linie S2 wurde. In Zukunft ist kein planmäßiger Personenverkehr auf der Waldbahn geplant. Die Stadt Markkleeberg forderte sogar die
Stilllegung der Bahnstrecke. Aber die Deutsche Bahn hat wiederum den Gedanken, die Waldbahnstrecke auf ein Elektronisches Stellwerk
(ESTW) umzurüsten. Während den Umbauarbeiten auf dem Abschnitt Leipzig Hauptbahnhof und Markkleeberg, wurde der Zugverkehr zwischen
November 2012 und Dezember 2013 über die Waldbahn abgewickelt.

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

zurück zu Porträts